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Sanierung Marktplatz Rösterei und Restaurant

Bei dem Grundstück handelt es sich um ein 6m breites und 40m langes Anwesen. Hier befinden sich drei Einzelhäuser, welche zwischen dem Markplatz und der Zeppelinstrasse in Lindau liegen. Das Hof- und Arzthaus wurde im Jahre 1415 erbaut und gehört somit zu den ältesten Häusern Lindaus. Die Fenster zum Hof und deren Glasscheiben sind 300 bis 400 Jahre alt. Das Gebäude wurde glücklicherweise beim großen Stadtbrand 1729 verschont und ist somit in seiner historischen Bausubstanz bis heute erhalten geblieben. Bewohnt wurde es im ausgehenden Mittelalter vom Arzt des benachbarten Hospitals. Alte Urkunden des Archivs belegen sogar dessen Wasserrechte. 

Seit ca. 1900 war hier das Kontor der Kaufmannsfamilien Clavel und später Hensler untergebracht. Im Jahr 1925 wird erstmals eine Kaffeerösterei in diesem Gebäude erwähnt.
Das Markthaus hat als einziges Haus am Marktplatz eine barocke Giebelfassade. Diese entstand 1901 bei der Aufstockung des Gebäudes. Die Geschichte des Markthauses geht jedoch viel weiter zurück. Belegt ist, dass es beim großen Stadtbrand 1729 fast bis auf die Grundmauern vernichtet wurde. Erhalten geblieben ist uns ein Sandsteingewände in der "RöstBar" im Erdgeschoss. Hier handelt es sich um einen historischen Türstock, der die rückwärtige Hoftüre umfasste und bei der Sanierung freigelegt wurde. 

Während der letzten 100 Jahre war das ganze Haus durch die Kaufmannsfamilien Clavel bzw. Hensler und deren Bediensteten bewohnt. Im Erdgeschoss befand sich damals ein Lebensmittel-Feinkostgeschäft, an das sich viele Lindauer heute noch gerne erinnern.
Im Laufe der letzten 5 Jahre wurden alle drei Gebäude aufwendig saniert und Ihrer jetzigen Bestimmung zugeführt. Die Denkmalpflegerischen Belange wurde bei der Sanierung des Vorder- und Mittelhauses berücksichtigt.
Ziel der Sanierung war ein möglichst hochwertiges Wohn- und Geschäftsgebäude zu bekommen. Zu diesem Zweck wurde das gesamte Untergeschoss unterfangen und ca. 1,50m tiefer gelegt. Dadurch konnten die Technikräume und eine Gastronomieküche mit Nebenräumen untergebracht werden. Ein Aufzug wurde in das Konzept übernommen, um den demographischen Wandel gerecht zu werden. Kern der Planung war jedoch die Erschließung und die Verbindung der beiden Gebäude, da alle bestehenden Ebenen auf unterschiedlichen Niveaus lagen.

Im Erdgeschoss wurde ein Tages- und Abendlokal eingebaut. Dieses verbindet das Vorder- und Mittelhaus. Aus Schallschutzgründen wurden über dem Lokal Ferienwohnungen geplant und darüber die Mietwohnungen. Im Dachgeschoss des Vorderhauses befindet sich eine zweigeschossige Maissonettwohnung mit gehobenem Ausbau und einer Dachaltane. Von hieraus genießt man einen herrlichen Blick über die Insel Lindau und den Bodensee.
Die gestalterischen Vorgaben des Auftraggebers und die Auflagen der Genehmigungsbehörden erwiesen sich große Herausforderung für die Planer. Letztlich konnte das Gesamterscheinungsbild im Einklang mit allen an der Planung beteiligten Partnern zur Freude aller Lindauer realisiert werden. Die Farbgebung wurde vom benachbarten Cavazzen abgegriffen und auf die Fassadenstruktur übertragen. Die neuen Holzfenster wurden der alten Sprossenstruktur angeglichen. Selbst das einmalige Rosettenfenster im Dachgeschoss wurde originalgetreu nachgebaut.

Zur Freude aller Lindauer konnte der bis dato nicht zugängliche Ehegraben als weitere fußgängerische Verbindung zwischen Marktplatz und Zeppelinstrasse der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. 

Projekt: Sanierung Rösterei, Restaurant und Wohnungen

Typ: Gastgewerbe

Bauort: 88131 Lindau

Baujahr: 2006

Status: fertiggestellt

Größe: 730 m² BGF

Design: bau-werk-stadt